Vertiefungsarbeit
Im Fluss
Vertiefungsarbeit
Friederike Merkel und Lisa Neuenschwander
2021
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In Bern ist das Flussbaden tief in der Stadtkultur verankert. Die Vertiefungsarbeit ist den beiden Flussbadanstalten der Stadt Bern – dem Marzili- und dem Lorrainebad – gewidmet. Wenn man deren Geschichte von der Hygienebewegung im ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur untragbar werdenden Gewässerverschmutzung in der Mitte des 20. Jahrhunderts betrachtet, lassen sich drei hauptsächliche Debatten im Zusammenhang mit der jeweiligen baulichen Entwicklung ausmachen. Erstens erfuhren die Bäder als Folge der aufkommenden Lebensreform-Bewegung um die Jahrhundertwende eine Ausdehnung. Zweitens geschah in Folge dieser Ausdehnung und aus Sittlichkeitsgründen eine zunehmende Strukturierung des Bades, welche zu einer nach aussen geschlossenen und im Innern gekammerten Typologie führte. Drittens riefen schliesslich der zunehmende Wasserbau und die Verschmutzung der Aare sowie die damit einhergehende gesundheitliche Gefährdung durch das Flussbaden eine Neuordnung der Badanstalten hervor.
Anhand von Meinungen und Mitteilung aus lokalen Zeitungen haben wir die von uns als ‘Berner-Bäder-Debatten’ bezeichneten Diskussionen mit der architektonischen Geschichte der Bäder und den massgeblichen gesellschaftlichen Bewegungen in Verbindung gebracht. Die zeitgenössischen Artikel erlauben ein tieferes Verständnis der damaligen Zeit und erzählen die Geschichte aus einer bisher unerforschten Perspektive. Den baulichen Strukturen haben wir uns mit brach liegendem Archivmaterial genähert und sie mit allgemeiner Literatur über die Badekultur im 20. Jahrhundert in einen allgemeineren Kontext gesetzt. Die beiden Flussbäder werden als Orte gesehen, die stetig sozialen und technischen Diskussionen ausgesetzt waren und so schliesslich zu Knotenpunkten unterschiedlicher Strömungen und deren Bedürfnisse werden.
Carla Peca
Friederike Merkel und Lisa Neuenschwander
2021
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In Bern ist das Flussbaden tief in der Stadtkultur verankert. Die Vertiefungsarbeit ist den beiden Flussbadanstalten der Stadt Bern – dem Marzili- und dem Lorrainebad – gewidmet. Wenn man deren Geschichte von der Hygienebewegung im ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur untragbar werdenden Gewässerverschmutzung in der Mitte des 20. Jahrhunderts betrachtet, lassen sich drei hauptsächliche Debatten im Zusammenhang mit der jeweiligen baulichen Entwicklung ausmachen. Erstens erfuhren die Bäder als Folge der aufkommenden Lebensreform-Bewegung um die Jahrhundertwende eine Ausdehnung. Zweitens geschah in Folge dieser Ausdehnung und aus Sittlichkeitsgründen eine zunehmende Strukturierung des Bades, welche zu einer nach aussen geschlossenen und im Innern gekammerten Typologie führte. Drittens riefen schliesslich der zunehmende Wasserbau und die Verschmutzung der Aare sowie die damit einhergehende gesundheitliche Gefährdung durch das Flussbaden eine Neuordnung der Badanstalten hervor.
Anhand von Meinungen und Mitteilung aus lokalen Zeitungen haben wir die von uns als ‘Berner-Bäder-Debatten’ bezeichneten Diskussionen mit der architektonischen Geschichte der Bäder und den massgeblichen gesellschaftlichen Bewegungen in Verbindung gebracht. Die zeitgenössischen Artikel erlauben ein tieferes Verständnis der damaligen Zeit und erzählen die Geschichte aus einer bisher unerforschten Perspektive. Den baulichen Strukturen haben wir uns mit brach liegendem Archivmaterial genähert und sie mit allgemeiner Literatur über die Badekultur im 20. Jahrhundert in einen allgemeineren Kontext gesetzt. Die beiden Flussbäder werden als Orte gesehen, die stetig sozialen und technischen Diskussionen ausgesetzt waren und so schliesslich zu Knotenpunkten unterschiedlicher Strömungen und deren Bedürfnisse werden.
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Carla Peca