Über uns
Schwerpunkt in Lehre und Forschung ist die Geschichte und Theorie der Architektur der Gegenwart. Die Professur setzt sich zum Ziel, die umfassenden Veränderungen in Technik und Gesellschaft im 20. Jahrhundert einerseits als neue Rahmenbedingungen der Architektur, andererseits als neue Referenzpunkte für den Entwurf zu verstehen. Dabei wird die tradierte architekturtheoretische und kunstwissenschaftliche Methodik durch Ansätze aus der Technik- und Sozialgeschichte erweitert und der historisch überlieferte – an der Autorenarchitektur festgemachte – Architekturbegriff hinterfragt und mit der konkreten baulichen Praxis konfrontiert. Unter Architektur wird sowohl das Artefakt (Architektur, einschliesslich Autorenarchitektur, sowie Apparate, Geräte oder Infrastrukturanlagen, welche die bebaute Umwelt prägen), als auch die unterschiedlichen Akteure (Nutzer, Spezialisten, aber auch Baugesetze, Patente, ökonomischen Bedingungen etc.) verstanden. Der damit verbundene Anspruch nach einer «Theorie der Praxis» geht dahin, für eine zeitgenössische Architekturtheorie diejenigen Medien fruchtbar zu machen, welche die heutige Vorstellung von Architektur massgebend bestimmen.
Die Herausforderung des Unterrichts und der Forschung in Architekturtheorie liegt in ihren widersprüchlichen Bedingungen, kann doch weder ein rein spekulativer Ansatz, welcher den unterschiedlichen kulturellen, sozialen oder technischen Entwicklungen ein normierendes System überstülpt, noch ein allzu eng aus der Praxis abgeleitetes, jeder Systematik widerstrebendes Modell der Aufgabe der Disziplin gerecht werden.