Architectural Ecology II: A History (HS 24)
Seminar Geschichte, Kritik und Theorie in der Architektur (052-0813-24), Prof. Dr. Laurent Stalder, Dr. Giulia Boller, Donnerstags, 15:45-17:30 Uhr, HIL F 10.3
Unmittelbar nachdem die moderne Wissenschaft begonnen hatte, ihre Umwelt systematisch zu vermessen, zu gestalten und zu verändern, rückte die Umwelt auch in den Fokus der architektonischen Debatte. Inmitten der aktuellen Krise widmet sich das Seminar der vielschichtigen, jedoch oft vernachlässigten Beziehung zwischen Architektur und Umwelt. Diese Beziehung hat sich im Laufe der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen ständig verändert und dabei eine Vielzahl architektonischer Lösungen hervorgebracht.
Ziel des Seminars ist es, die historische Entwicklung der architektonischen Ökologie nachzuzeichnen, um ihre Relevanz und Dringlichkeit für die heutige Architektur besser zu verstehen. Die Studierende werden dazu angeregt, Texte kritisch zu analysieren und unterschiedliche Quellen aus verschiedenen Disziplinen, Epochen und geografischen Kontexten zu untersuchen. Durch die ständige Verbindung mit historischen Praktiken sollen methodische Werkzeuge entwickelt werden, um aktuelle Ansätze ökologischen Denkens in der Architektur zu hinterfragen.
Der Klimawandel stellt die Architektur vor neue und komplexe Herausforderungen, die sich in einem spezifischen Vokabular widerspiegeln. Auch wenn die Dringlichkeit der heutigen Debatte einzigartig ist, bleibt die Auseinandersetzung mit der Umwelt ein grundlegender Bestandteil des architektonischen Diskurses. In diesem Kontext ermöglicht eine historische Untersuchung ein vertieftes Verständnis dafür, was Ökologie in der Architektur bedeutet und wie sich dieser Begriff im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat. Während sich das Seminar im vergangenen Jahr auf praxisorientierte Ansätze konzentrierte, steht in diesem Jahr die Analyse spezifischer architektonischer Elemente wie Fassaden und Dächer im Mittelpunkt. Ebenso wird das Zusammenspiel von Infrastruktur, Architektur und ökologischem Bewusstsein im Schweizer Kontext beleuchtet. Obwohl sich technische und architektonische Lösungen im Laufe der Jahrhunderte hinweg weiterentwickelt haben, wurden dieselben Elemente oft mit wiederkehrenden ökologischen Herausforderungen konfrontiert. Dies führte zu innovativen Ansätzen und theoretischen Erkenntnissen, die heute teilweise vernachlässig werden.
Das Seminar umfasst Vorträge, intensive Textanalysen und Diskussionen mit Experten aus verschiedenen Disziplinen. Die Studierenden werden aufgefordert, die Wurzeln der Schweizer Umweltgeschichte der Architektur zu erforschen, indem sie verschiedene Quellen aus unterschiedlichen Disziplinen, die sich mit der Architektur überschneiden, betrachten.
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Professur für Architekturtheorie
Stefano-Franscini-Platz 5
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Zürich
Schweiz