Architektur als Gerät. Eine Untersuchung am Exempel der Wohnsiedlung Halen.

Das Atelier 5 schafft 1955 mit dem Entwurf der Siedlung Halen einen als Vorbild zelebrierten Wohnbau. Auch heute sind viele Probleme, welche das Kollektiv seinerzeit mit der Siedlung Halen adressierte, noch aktuell. Die Frage nach verdichtetem Bauen, das Problem der
Zersiedelung oder die Möglichkeit eines sozialen und rationalen Wohnbaus, der gleichsam den Aspekt des Zusammenlebens berücksichtigt, sind heute auch wenn in anderem Massstab und zeitlichem Kontext im Grunde dieselben.

Angesichts der klaren Intention, die der Siedlung Halen zugrunde liegt und der erfolgreichen Umsetzung derselben stellt sich die Frage nach der Haltung der Architekten hinter diesem wegweisenden und international anerkannten Projekt. Das Atelier 5 versteht seine Architektur als Gerät, im Sinne eines Gebrauchsgegenstandes, das nicht ästhetisch, sondern praktisch sein soll.

Entspricht das Verständnis von Architektur als Gerät, im Sinne eines Hilfsmittels zur Lösung sozialer, gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Probleme, der gebauten und gelebten Realität? Inwiefern funktioniert die Siedlung Halen als Gerät zur Konstruktion
einer sozialen Struktur, die die Beziehung zwischen seinen Bewohner*innen, aber auch von Bewohner*innen und Umwelt neu definiert? Welche Aspekte sprechen für das Verständnis von Halen als Gerät?