Das Zentrum des Wohnens
Vertiefungsarbeit, Francesco Pizzillo, 2024
Das Zentrum des Wohnens ist eine sehr breit gegliederte Frage und kann je nach Betrachtungsweise unterschiedlich interpretiert werden. Historisch gesehen bildetet das Feuer innerhalb der Wohnsituation das Zentrum des Wohnens, auch weil sich vieles in einem Raum abspielte. Erst im Laufe der Zeit entwickelte sich der Grundriss und die Art wie wir wohnen weiter.
In dieser Arbeit wird hauptsächlich das Wohnzimmer als Zentrum des Wohnens betrachtet, da es in den meisten Fällen der grösste Raum der Wohnung ist. Jedoch ist der entscheidende Punkt, dass das Wohnzimmer sozial betrachtet, der wichtigste Raum ist. Es ist der Ort, an dem die Familie oder die Bewohner bewusst den Kontakt zueinander suchen und dadurch als Treffpunkt innerhalb der Wohnung betrachtet werden kann. Allerdings wird dies nicht nur räumlich begründet, sondern mit Hilfe verschiedener Gegenstände, welche diese Entwicklung fördern. Diese stärken die Position des Wohnzimmers entweder aus der Geschichte und der Tradition oder durch technische Errungenschaften, welche den Haushalt modernisieren und grundlegend beeinflussen. Diese folgenden sechs Gegenstände sind entscheidend für das Begründen, warum das Wohnzimmer das Zentrum des Wohnens ist: Der Dampfabzug, der Fernseher, die Heizzentrale, der Herd, der Kamin und das Radio.
Der geografische Fokus dieser Arbeit liegt auf der Deutschschweiz und erstreckt sich zeitlich von Anfang des 20. Jahrhunderts bis Ende der 1960er Jahre. Dies ist der Arbeit mit der Zeitschrift Bauen + Wohnen (1947-1979) geschuldet. Daraus konnten konkrete Beispiele aus der entsprechenden Zeit gefunden und analysiert werden. Neben gebauten Beispielen, wurden auch Werbeanzeigen betrachtet. Aus diesen Gegebenheiten und der Analyse dieser sechs Gegenstände wurde eine Antwort gesucht, wie das Wohnzimmer sich in diesem Zeitraum in der Deutschschweiz als Zentrum des Wohnens durchsetzte.