Mobile Architekturen. Projekte, Entwürfe und Programme der Groupe d'Etudes d'Architecture Mobile (GEAM) um 1960

Cornelia Escher

Cornelia Escher

Gegründet 1958 als Gruppe junger europäischer Architekten, steht die G.E.A.M (Groupe d'Études d'Architecture Mobile) und ihr Programm einer mobilen, flexibel an die Bedürfnisse der Bewohner anpassbaren Architektur am Anfang einer Welle visionärer Architekturen, die in den späten 60er Jahren ihren Höhepunkt erreicht. Zugleich ist sie, ähnlich wie das Team X, ein Produkt der 'Krise' der modernen Architektur und des Endes der Congrès Internationaux de l'Architecture Moderne (CIAM). Ihre Kritik an der architektonischen Moderne ist zunächst weniger ein Bruch mit deren Prinzipien, als ein Versuch der Erneuerung ihres erschlaffenden Elans.

Die G.E.A.M. nimmt also eine Scharnierstellung ein, in der sich das Visionäre aus dem Modernen formt. Dieser Prozess ist bislang kaum untersucht: Zahlreiche Quellen insbesondere der weniger publikumswirksamen Architekten sind noch nicht ausreichend in die Darstellungen der Gruppe einbezogen worden. Die aktuellen Darstellungen übernehmen daher vielfach zeitgenössische Deutungen, die meist im entstehenden 'visionären Diskurs' der 60er Jahre aufgehen.

Anstatt sich jedoch in diskursiver Bildproduktion und architektonischer Science Fiction zu erschöpfen, sind die Entwürfe der G.E.A.M als ein Versuch zu verstehen, die Architektur in einem neuen Kontext zu verorten. Im Rahmen der Dissertation soll daher anhand dieser Entwürfe untersucht werden, wie zeitgenössische Modelle und Metaphern aus Wissenschaft und Kunst in die Architektur vordringen, sich mit Ansätzen der modernen Architektur vermengen und dazu verhelfen, Architektur und Urbanismus auf darstellerischer und konzeptioneller Ebene neu zu entwerfen.

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