Die Stadt und die Architektur des Wandels. Cedric Price und das Konzept der Mikropolitik in der Architektur der 1960er und 1970er Jahre

Tanja Herdt

Tanja Herdt

Zu Beginn der sechziger Jahre begann sich in Großbritannien die erste Konsumgesellschaft nach amerikanischem Vorbild zu entwickeln, in der die Technologien der Automation und der Kommunikation, das Individuum in ein neues Verhältnis zur Gemeinschaft setzten. Die Arbeiten des jungen Architekten Cedric Price reflektieren die Entstehung von Massenmarkt, Massenmedien und zeigen den Einfluss einer technologisch ausgerichteten Architektur auf die Idee des Sozialen. Anhand von zentralen Projekten arbeitet das Dissertationsprojekt die Ideen und Konzepte von Cedric Price im Zeitraum von 1960 bis ca. 1980 auf, um daran den Wandel von einer objekt- zu einer prozessorientierten Architekturkonzeption zu zeigen, welche ein Umdenken in der Planungs- und Entwurfsmethoden der Architektur zur Folge hatte: von einem objektbasierten Architekturansatz zum Konzept einer bedarfsgesteuerten Umwelt. Ausgehend von einem technologischen Ansatz, den Cedric Price in seinen Projekten verfolgt, untersucht die Arbeit den Einfluss des Systemdenkens und der sozialen Organisation auf den Beginn einer nachhaltigen Konzeption von Architektur und zeigt, wie der Einfluss der Informationstechnologien, Automation und die Wissenschaft der Kybernetik in der Architektur neue Konzepte der Raumorganisation hervorbrachte. So sah Cedric Price die Stadt und ihre Architekturen als Teile eines Gesamtsystems, in dem soziale, politische und ökonomische Prozesse eine Kultur des permanenten Austauschs erzeugten. Die Idee des Austauschs und der Interaktion lenken den Fokus der Architektur auf die Organisation eines partizipativen, ergebnisoffenen Prozesses.

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