Moteur Action Forme
Ausstellung vom 14. Oktober 2021 bis 13. März 2022, arc en rêve centre d’architecture in Bordeaux
Die von der Historikerin Carlotta Darò und Prof Laurent Stalder organisierte erste Ausstellung über das Werk des Büros Bruther, Gewinner des Swiss Architecture Award 2020, versammelt Artefakte aus dem Labor, das Stéphanie Bru und Alexandre Theriot an der ETH Zürich leiten, sowie aus dem Büro, das sie in Paris teilen.
Die Ausstellung Moteur Action Forme umfasst Materialproben, Strukturmodelle, infrastrukturelle Geräte, elektrische und elektromagnetische Systeme, Möbelprototypen und kleine Architekturen, aber auch eine Reihe von fehlgeschlagenen Experimenten, misslungenen Manipulationen und heimlichen Entdeckungen, die nur auf Film festgehalten wurden.
Diese Artefakte werden nicht einfach vom Labor ins Museum gebracht. Stattdessen werden sie unabhängig von der ursprünglichen spezifischen Erfahrung zueinander in Beziehung gesetzt, um eine allgemeinere Reflexion über die Bedingungen der zeitgenössischen Architektur zu ermöglichen. Denn was Bruthers Praxis und Forschung kennzeichnet, ist ein besonderes Interesse an der operativen Dimension der Architektur, sei es in Bezug auf die Festigkeit der Materialien, die strukturelle Effizienz, die Klimastandards oder - prosaischer - die Kostensenkung. Doch jenseits eines reduzierenden technischen, wirtschaftlichen oder administrativen Determinismus ist das Material hier aktiv, die Struktur informiert, das Programm offen für potenzielle Nutzungen.
Als Eingangsschlüssel bietet die Ausstellung für jeden Raum eine thematische Lesart (Glas, Membran, Struktur, Luft, Atmosphäre), die es ermöglicht, mehrere Arbeitsweisen zu beobachten. Dieser erste Leseschlüssel kann durch dynamische Assoziationen (mechanische, pneumatische, elektromagnetische Bewegungen), die sich durch die Längsachsen der Galerie ziehen, neu gelesen werden. Diese verbinden die Räume sowohl visuell als auch akustisch miteinander und erzeugen so eine abyme Assoziation, die es zu entdecken gilt.